Traditionelle Süßmittel wie Reismalz oder Gerstenmalz werden durch ein Ankeimen des ganzen Getreidekorns hergestellt. Beim Keimprozess
bauen aktivierte alpha-Amylasen die langkettigen Kohlenhydrate des Korns zu kürzer kettigen Kohlenhydraten ab.
Im Unterschied zu raffiniertem Zucker, bleiben beim Malz höhere Anteile an Mehrfachzuckern erhalten, mit dem Effekt, dass der Zucker nicht so schnell ins Blut geht und länger
anhält. Heißhungergelüste, wie sie weißer Zucker provozieren kann, können somit vermieden werden.
Während Reismalz in diesem tradtionellen Keimverfahren gewonnen wird, entsteht Reissirup durch die Zugabe von Enzymen zu Reismehl. Für Gesunde scheint Reismalz die vollwertigere,
bessere Alternative zu sein.
Allerdings enthält Reismalz einen geringen Anteil an gemälzter Gerste, die den Keimprozess, das Mälzen überhaupt erst in Gang bringt. Wer unter Zöliakie leidet, möchte evtl. erst mal vollständig
auf Gluten und damit auch Gerste verzichten.
Ebenfalls für Menschen mit Problemen an den Gelenken, hervorgerufen durch erhöhte Harnsäurewerte, kann ein Verzicht auf Gerstenmalz sinnvoll sein, da der enthaltene Fruchtzucker den Abbau von
Purinen zu Harnsäure fördert und direkt die Entstehung von Harnsäure stimuliert. Zudem wird vermehrt Milchsäure gebildet, die die Ausscheidung von Harnsäure reduziert.
Fructose, die man über Maissirup, Trockenfrüchte und Softdrinks zu sich nimmt, kann also das Risiko eine Gichterkrankung zu entwickeln, deutlich erhöhen. Wer zwei oder mehr
Softdrinks am Tag zu sich nimmt, erhöht damit das Risiko für eine Gichterkrankung um 97%.
Für Gesunde ist Reismalz durch seinen höheren Anteil an Mehrfachzuckern sicher die bessere Alternative. Wer allerdings unter Zöliakie oder Problemen mit den Gelenken leidet, für den kann,
Reissirup die bessere Wahl sein, da er gluten- und fructosefrei ist.