„Entschlacken mit der grünen Woche“
Alle Kulturen haben traditionell Fastenzeiten, also den freiwilligen Verzicht auf Essen, entwickelt - was den Muslims der Ramadan, ist bei uns die Karwoche, bzw. die Fastenzeit zwischen Fastnacht
und Ostern, zumindest war das mal so. Anscheinend passiert es allzu leicht, dass man sich hier und da ein Pölsterchen zulegt, das man eigentlich nicht braucht.
Eigentlich - denn organisch war eventuell ein Fettpolster gerade nötig vielleicht um zu starke Emotionen zu dämpfen, vielleicht haben wir aber auch zuviel Salze zu uns genommen, was durch den
Verzehr von Backwaren ganz leicht geschieht, oder auch durch Snacks, die oftmals hoffnungslos versalzen sind.
Für unseren Körper ist das Problem dabei, dass ein Übermaß an Salzen drastisch in den Elektrolythaushalt und damit auch in die Funktionsweise des Nervensystems eingreift. Auf Dauer kann der Körper
so nicht funktionieren, daher versucht der Organismus überschüssige Salze zu binden - und zwar durch Fettsäuren.
Salzüberschuss ist ein Risiko für Organfunktionen
Damit ist das Salz funktionell zwar „aus dem Verkehr gezogen“, in unserem Organismus bleibt es allerdings allemal und zwar gerade da, wo wir das nicht so gerne haben, an Bauch und Hüften.
Damit handeln wir uns leider auch noch das Risiko einer Störung der Funktionsfähigkeit unserer inneren Drüsenorgane ein, v.a. Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse. Diese Organe können von
einem klebrigen Film dieser durch Fettsäuren gebundenen Salze überzogen werden. Und wenn der auskristallisiert, nennen wir es Verkalkung, was die Flexibilität und damit die Arbeitsfähigkeit dieser
Drüsen deutlich schwächt.
Wenn die Leber schlechter arbeitet, kann der Gallefluss schwächer werden und eine in ihrer Funktion eingeschränkte Bauchspeicheldrüse stellt weniger Verdauungsenzymene her. Dies führt dazu, dass
die Nahrung schlechter, also ineffektiver verdaut wird. Der Organismus bekommt dann weniger von der Nahrung ab und damit den Eindruck von Unterernährung, obwohl wir eigentlich genügend gegeessen
haben. Und „Unterernährung“ führt zu mehr Appetit, aus unserem Inneren kommt unüberhörbar das Signal: „Ich kriege gar nicht genug und könnte noch mehr essen“ - obwohl der Magen längst voll ist.
Salzüberschuss abbauen
Da Salz als Substanz festhält und bindet, muß Entschlacken beim Salz anfangen. Am salzhaltigsten sind Eier - ebenso Käse, Brühwürfel, Wurst, Fleisch, Brot, Knäckebrot, Cräcker und Snacks.
Diese Nahrungsmittel sind während unserer Grünen Woche zu meiden.
Überschüssige Salzdepots lassen sich sehr effektiv mit Rettich auflösen: frischer Rettich gerieben sparsam mit Ume Aprikosenessig beträufelt, Rettichtee - gersapelt und mit Bancha Tee übergossen, oder auch getrockneter Rettich: Sengiri Daikon, der vorher eingeweicht und dann gekocht wird, geschmacklich lässt er sich gut
mit Sauerkraut und Zwiebeln kombinieren.
Jojo-Prophylaxe - Zeigen Sie dem Heißhunger die kalte Schulter!
Damit wir die Grüne Woche aber auch gut durchstehen, brauchen wir komlexe Kohlenhydrate, die für einen konstanten Blutzuckerspiegel sorgen. Kein „low carb“
sondern „Slow carb“ - langsam verstoffwechselte Kohlehydrate, wie Naturreis, Gerste, Hato Mugi gekocht als Getreide, als Brei, in der Suppe sind der beste Garant für einen gleichmäßigen
Blutzuckerspiegel. Ebenfalls Wurzelgemüse wie Möhren, Pastinaken, Petersilienwurzeln und Hokkaidokürbis. Diese gleichmäßige Versorgung mit Kohlehydraten ist der eigentliche Kernpunkt dieser
Frühjahrskur, weil wir sie sonst überhaupt nicht durchhalten können.
Mineralstoffe allen voran Calcium, Magnesium und Eisen finden sich in hoher Konzentration in grünem Blattgemüse: Broccoli, Weißkohl, Endivien, Romanesco, Feldsalat und die Blätter von Löwenzahn,
Rettich, Mairübchen - also Stielmus, Karottengrün, Lauch und Frühlingszwiebeln.
Damit Sie weder während noch nach der Fastenzeit vom Jojo-Effekt eingeholt werden, ist es wichtig, auch während der Frühjahrskur den nährenden Aspekt nicht zu vernachlässigen - deshalb sind
Getreide, Wurzel- und Blattgemüse mindestens genauso wichtig wie das Entschlacken selbst.
Eine Woche für unsere Regeneration
Nehmen wir uns eine Woche Zeit für unsere Grüne Woche - keine Extra-Termine, ausreichend Schlaf und Zeit für Entspannendes wie den täglichen Spaziergang, mein Buch, meine Musik
....
Morgens Miso-Suppe Kochen, mittags Reis mit Gemüse, etwas Hülsenfrüchte oder Tempeh und abends nochmal Getreide und Gemüse. Als Getränke gibt es Bancha, Kukicha, süßes Gemüsegetränk oder reines
Quellwasser wie z.B. Plose oder St. Leonhardsquelle. Unterstützend können Hato-Mugi-Cha als Entschlackungstee, Löwenzahn-Kaffee oder Yansen aus der Löwenzahnwurzel hinzukommen.
Löwenzahn regt die Produktion der Gallenflüssigkeit in der Leber an, führt dazu, dass die Gallenflüssigkeit schön dünnflüssig bleibt und verbessert den Fettstoffwechsel, hilft also beim Abbau z.
B. einer Fettleber.
Löwenzahn regt unseren Stoffwechsel an und hilft bei der Reinigung des Körpers über die Leber und die Nieren.
Eine ausführliche Anleitung für die Grüne Woche finden Sie in der Schrift von Klaus Schubring,
Entlasten im Frühjahr.